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Cottage Piano William Rolfe and Sons 1835

Informationen

Datum: 1835

Herkunft: London

Seriennummer: 1656

Dieses elegante Cottage Piano der Firma William Rolfe & Sons wurde 1835 in London gefertigt und zeigt die platzsparende Version des Tafelklaviers bzw. Flügels zu jener Zeit.

Der Korpus ist aus solidem Mahagoni mit dunklen Intarsien gefertigt und die Front ist mit roter Seide bespannt. Die Untertasten sind mit Elfenbein und die Obertasten mit Ebenholz belegt. An den Enden der Klaviatur sind jeweils zwei versenkbare Kerzenhalter angebracht, die über einen kleinen Knopf aus Elfenbein herausgezogen werden können. Das Instrument verfügt über zwei hölzerne Pedale (Dämpfungsaufhebung & una corda). Der Umfang beträgt 6 Oktaven (FF – f4). Die Hämmerchen sind durchgehend mit Filz bezogen und das Instrument ist zweichörig besaitet. Bei der Mechanik handelt es sich um die englische Double Action mit Abstrakten.

Das Vorsatzbrett ist mit verschiedenen Intarsien aus Messing verziert und trägt die Signatur:

„W. Rolfe & Sons

Manufacturers

112 Cheapside London”

Die Seriennummer lautet 1656 und ist auf dem Stimmstock zu finden. Unter der Tastatur befindet sich das Notenpult, welches in der zylinderförmigen Deckelklappe eingehängt werden kann.

Das Instrument stammt aus der ehemaligen Sammlung von Mary und Kenneth Mobbs in Bristol. Laut Unterlagen wurde es am 7.04.1977 von Rev. Gordon Robinson erworben. Während der Zeit im Besitz von Mary und Kenneth Mobbs wurde das Klavier an das Royal Academy of Music Museum verliehen und ausgestellt.

Cottage Piano W. Rolfe & Sons, London 1835 - Eric Feller Collection (Nameboard)

Cottage Piano W. Rolfe & Sons, London 1835 – Eric Feller Collection (Nameboard)

 

William Rolfe ist als Klavierbauer in der Zeit von 1785 bis etwa 1828 tätig gewesen. Seine Lebensdaten sind bisher nicht bekannt. In seiner Anfangszeit von 1785 arbeitet er zusammen mit Samuel Davis und die Firma wurde unter dem Namen Rolfe & Davis geführt. 1797 entwickelten die beiden ein Patent für einen Registerzug für „Turkish Music“ mit Becken und Trommeln. Hierbei wurde mit einem Schlegel beim Betätigen von unten gegen den Resonanzboden geschlagen. Dieses Patent ist nach R. Harding das bisher älteste Zeugnis einer solchen Veränderung in Form eines Janitscharenzugs, die später in den 1820er Jahren ihren Höhepunkt (besonders bei Wiener Instrumenten) fand und dann sehr schnell wieder verschwand.

Zeitgleich arbeitete William Rolfe als Instrumentenbauer und Musikverleger und war Partner von Thomas Culliford mit dem er Instrumente für die Firma Longman & Broderip herstellte. Er selbst verkaufte seine Instrumente auch unter seinem Namen. Nach dem Bankrott der Firma Longman & Broderip im Jahr 1796 arbeitete er nur noch unter seinem Namen. Im Jahr 1807 wurden seine beiden Söhne Nicholas und Thomas Partner in der Firma des Vaters. Ab 1814 wurde die Firma zu William Rolfe & Sons umbenannt und es kamen zusätzliche Räumlichkeiten in der London Wall Street No. 32 hinzu. Das Stammhaus lag jedoch seit der Gründung in der Cheapside 112. Ab ca. 1820 wurden Instrumente unter William Rolfe and Compy. vertrieben. Die Firma selbst bestand bis 1889.

 

 

Weitere erhaltene Instrumente von William Rolfe & Sons:

  • 1820 – 1825 – Upright Piano – Privatsammlung, Gates County USA
  • 1814 – 1820 – Upright Piano – Museu da Musica Lissabon, Portugal

 

 

Länge: 55,5 cm

Breite: 113,5

Höhe: 136 cm

Umfang: 6 Oktaven (FF – f4)

Mechanik: Double Action mit Abstrakten

Pedale: 2 Pedale (Dämpfungsaufhebung & una corda)

Signatur: „W. Rolfe & Sons
Manufacturers
112 Cheapside London”