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Dulcitone Thomas Machell and Sons ca. 1870

Informationen

Datum: 1870

Herkunft: Glasgow

Seriennummer: ---

Bei einem Dulcitone handelt es sich um schottisches Tasteninstrument, welches zu der Gruppe der Idiophone gezählt wird. Mittels einer Tastatur und befilzten Hämmern werden Stimmgabeln in Schwingung versetzt und erzeugen den Ton. Das Instrument wurde 1864 von Thomas Machell in Glasgow erfunden. Erste Versuche einer solchen Klangerzeugung verfolgte der Ire Charles Glagetti. Im Jahr 1788 baute er ein Instrument mit dem Namen Aiuton, bei dem ebenfalls Stimmgabeln von Hämmerchen über eine Tastatur angeschlagen wurden.

Zur gleichen Zeit wie Thomas Machell erfand der Franzose Victor Mustel 1866 das Typophone, ebenfalls ein Stimmgabelklavier wie das Dulcitone. Mustel experimentierte weiter und erfand schließlich 1886 die Célesta, welche er im demselben Jahr patentieren ließ. Das Dulcitone gilt heute als Vorläufer der Célesta.

Das Dulcitone in der Eric Feller Collection ist aus dunklem Mahagoni gefertigt und verfügt über einen Umfang von 5 Oktaven (AA – a3). Es handelt sich um das Modell F, welches den größten Umfang besitzt. Am vorderen rechten Bein ist ein hölzernes Pedal angebracht, mit dessen Hilfe man die Dämpfung betätigen kann. Die Tastatur ist aus Elfenbein und Ebenholz angefertigt. Die Instrumentenrückwand ist mit Laubsägearbeiten in Schreibschrift und rotem Tuch verziert und trägt den Schriftzug „Dulcitone„. Auf der vorderen Deckelklappe befindet sich die Signatur:

„Dulcitone

Patentees and Sole Makers

Thomas Machell and Sons

Glasgow, Scotland”

Machell fertigte in der Anfangszeit drei Modelle dieser Instrumente in unterschiedlichen Preisklassen an:

  • Modell B: 3½ Oktaven in Mahagoni (Chippendale-Form) oder Eiche (geräuchert) komplett mit Klappständer für £12
  • Modell R: 4 Oktaven in Mahagoni oder Eiche für £15
  • Modell F: 5 Oktaven in Mahagoni oder Eiche für £18.

Später kamen andere Ausführungen, die dem Geschmack der Zeit unterlagen, hinzu.

 

Einen originalen Katalog der Firma finden Sie hier – klick hier.

Dulcitone Thomas Machell, Glasgow ca. 1870 - Eric Feller Collection (3)

Dulcitone Thomas Machell, Glasgow ca. 1870 – Eric Feller Collection (3)

Das Dulcitone kam aufgrund seiner Größe und dem Umstand, dass es sich nicht verstimmte besonders an Bord von Zügen und Schiffen zum Einsatz. Ebenfalls wurdes es häufig von Missionaren in abgelegene Gebiete mitgenommen, um dort Gottesdienste zu begleiten.  Durch diesen Umstand gelangten viele dieser Instrumente in die unterschiedlichsten Regionen der Erde. Etwa 6.000 wurden hergestellt, aber nur wenige sind bis heute in spielbarem Zustand erhalten.

Hints on adjusting the Dulcitone

Hints on adjusting the Dulcitone

 

Weitere erhaltene Instrumente von Thomas Machell & Sons:

  • 1897 – Whittaker’s Musical Museum, Neuseeland
  • 1875-1899 – National Museum of American History, USA

 

 

Länge: 98 cm

Breite: 40 cm

Höhe: 30 cm

Umfang: 5 Oktaven (AA – a3)

Mechanik: einfache oberschlägige Stoßmechanik mit Auslösung

Pedale: 1 Pedal - Dämpfungsaufhebung

Signatur: „Dulcitone
Patentees and Sole Makers
Thomas Machell and Sons
Glasgow, Scotland”