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Schoene & Co. 1792

Informationen

Datum: 1792

Herkunft: London

Seriennummer: ---

Der Korpus und das originale Gestell sind aus Mahagoni und mit Bandintarsien in unterschiedlichen Hölzern umrahmt. Das Gestell verfügt über eine Querverstrebung am Boden mit Pedalen und ist mit ovalen Messingbeschlägen verziert. Das Instrument verfügt über eine second action und ist durchgehend zweichörig besaitet. Die Tasten sind aus Elfenbein und Ebenholz gefertigt. Das Vorsatzbrett ist mit Girlanden, Blumen und Rankenwerk verziert sind. In der Mitte findet sich eine ovale Kartusche, die die Signatur enthält:

„Schoene and Co. Successors to /

Johannes Zumpe Londini Fecerunt 1792 /

Princess Street Cavendish Square”

Das Instrument verfügt über einen Deckelschweller, Dämpfungsaufhebung und Lautenzug.

Dies ist das zweitälteste von 3 Tafelklavieren der Firma Schoene, die sich derzeit in der Eric Feller Early Keyboard Collection befinden. Bei allen drei Instrumenten finden sich identisch gestaltete Vorsatzbretter und Signaturen. Auch die Mechanik und Dämpfung ist gleich gearbeitet.

 

 

Die Firma Schoene & Co. steht in engem Zusammenhang mit Johannes Zumpe (1726 – 1790), der in der 1760er Jahren die ersten Tafelklaviere in England baute. Die Firma wurde von den beiden Brüdern Frederick und Christian Schoene gegründet, die auf Nachfragen von Zumpe nach England emigrierten und mit ihm in geschäftlichen Beziehungen standen. Auffällig ist bei den Instrumenten, dass der Name „Johannes Zumpe“ wesentlich dicker und zentriert in der Kartusche auf dem Vorsatzbrett zu lesen ist als „Schoene & Co.“ bzw. „Schoene & Vinsen“. Aufgrund der großen Reputation, die die Instrumente von Johannes Zumpe genossen, wollten die beiden Brüder damit werben um ihre Instrumente besser verkaufen zu können. Es ist anzunehmen, dass die beiden Brüder Zumpe dafür eine jährliche Lizenzgebühr bezahlten.

Das bisher älteste Instrument von den beiden Schoene Brüdern ist mit 1781 datiert und trägt schon den Vermerk auf Zumpe.

Die Firma erlangte großen Erfolg mit ihren Instrumenten bis zum Jahr 1789 – mit der französischen Revolution endete der Erfolg schlagartig. Der große Erfolg der Firma war dem Export der Instrumente nach Frankreich und in die angrenzenden Länder auf dem Kontinent zu verdanken. Sebastien Erard und andere französische Instrumentenbauer kopierten Instrumente der Schoene Brüder und verbesserten diese.

Diese Konkurrenz und der ausbleibende kontinentale Markt führten fast zum Bankrott der Firma. Um den wachsenden finanziellen Schwierigkeiten entgegenwirken zu können kam 1794 Thomas Vinsen als neuer Partner (und mit neuem Kapital) zu der Firma hinzu.

1795 starb Christian Schoene und Thomas Vinsen führte ab 1799 zusammen mit Frederick Schoenes Sohn, George Frederick die Firma weiter. Zeitgleich dazu bezogen sie Räumlichkeiten in der Paddington Street No. 45 in London.

Das bisher letzte bekannte erhaltene Instrument trägt die Signatur „Georgius Fredericus Schoene / No. 45 Paddington Street, Marylebone / London 1805“. Es gehört heute der „Easton Historical Society“ in Pennsylvania USA.

George Frederick Schoene kehrte alsbald dem Klavierbaugeschäft den Rücken und betätigte sich als Künstler und Graveur.

 

Weitere erhaltene Instrumente von Schoene & Co.:

  • 1781 Tafelklavier – Cité de la Musique; Musée de la Musique, Paris Frankreich
  • 1784 Tafelklavier – Historiska Museet (Stadsmuseum), Göteborg Schweden
  • 1785 Tafelklavier – Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid Spanien

 

Länge:

Breite:

Höhe:

Umfang: 5 Oktaven (FF – f3)

Mechanik: second action

Pedale: 3 Pedale - Dämpfungsaufhebung, Laute, Schweller

Signatur: „Schoene and Co. Successors to /
Johannes Zumpe Londini Fecerunt 1792 /
Princess Street Cavendish Square”