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Johannes Zumpe für Longman and Lukey & Co. 1769

Informationen

Datum: 1769

Herkunft: London

Seriennummer: ---

Dieses Tafelklavier aus der Anfangszeit der Firma Longman & Broderip ist eines der seltensten Instrumente – es ist das bisher einzige Instrument, welches von Zumpe signiert ist und stellt somit den bisher einzigen Beweis, dass Johannes Zumpe auch für Longman gearbeitet hat.

Der Korpus ist aus Mahagoni und mit Bandintarsien umrahmt. Links neben der Klaviatur sind drei Handregisterzüge für eine geteilte Dämpfungsaufhebung und Laute.

Das Instrument verfügt über eine einfache englische Single Action und ist durchgehend zweichörig besaitet.

Die Tasten sind aus Elfenbein und Ebenholz gefertigt, wobei die Untertasten jeweils noch mit einer zusätzlichen Doppeleinkerbung verziert sind, die mit Eisengallustinte eingefärbt wurde. Dieses Detail ist als Verzierungselement bei Tasten von Cembali sehr gebräuchlich gewesen und findet sich hier als dekoratives Überbleibsel.

Das Instrument wurde 1769 gefertigt, da sich im Inneren eine Signatur von Johannes Zumpe befindet mit der Jahreszahl 1769.

Das Vorsatzbrett trägt die Aufschrift:

„Longman and Lukey & Co. Cheapside London“

 

Es wurde oft vermutet, dass eventuell auch Zumpe für Longman gearbeitet haben soll. Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass beispielsweise Christopher Ganer für die Firma arbeitete. Dieses Tafelklavier tritt den Beweis an, dass Zumpe Instrumente nicht nur über seine eigene Firma baute und verkaufte, sondern auch Longman beliefert haben muss. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie es zu einer solchen Zusammenarbeit kam. Es ist anzunehmen, dass Zumpe sich durch die Zusammenarbeit größeren Profit versprach aber auch eine größere Verbreitung und Werbung der „neuen Pianoforte“, die zu der damaligen Zeit groß in Mode kamen. Eine andere Möglichkeit lässt vermuten, dass diese Zusammenarbeit nur kurzweilig war, da Zumpes eigene Werkstatt schnell Erfolg hatte. Da sich der Klavierbau 1769 noch in der Anfangszeit befand, die Anfrage an Instrumenten aber immer größer wurde, könnte es auch sein, dass Zumpe bei „Engpässen“ und zu großer Nachfrage Longman belieferte oder diese Instrumente von Zumpe im Einzelfall kauften und unter ihrem Label wieder verkauften. Es gibt keine Aufzeichnungen darüber, dass Zumpe regelmäßige Zahlungen erhielt wie beispielsweise Christopher Ganer.

 

Detaillierte Informationen über die Firma Longman & Broderip finden Sie hier!

 

Weitere erhaltene Instrumente von Longman and Lukey & Co.:

 

 

Länge: 142 cm

Breite: 49 cm

Höhe: 18 cm

Umfang: 5 Oktaven FF,GG - f3, ohne Fis im Bass

Mechanik: single action

Pedale: 3 Registerzüge - geteilte Dämpfungsaufhebung, Lautenzug

Signatur: „Longman and Lukey & Co. Cheapside London"